Drei Fragen an ... Franziska Franke

21.05.2021 - Franziska Franke verrät, welche Momente sie zu ihren historischen Krimireihen inspirierten.

Du bist Autorin mehrerer Kriminalromane, in denen du den Meisterdetektiv Sherlock Holmes  in Florenz (und auch in anderen Ländern) ermitteln lässt. Wie kamst du auf die Idee? War dürfen deine Leser*innen erwarten?

Meine erste Veröffentlichung war der in Florenz spielende  Roman "Sherlock Holmes und die Büste der Primavera". Die Idee kam mir als ich im Fernsehen die Verfilmung der Conan Doyleschen Episode "Das leere Haus" sah, in der der englische Meisterdetektiv die Frage, wo er die letzten zwei Jahre verbracht hat, mit "in Florenz" begann. Das brachte mich auf die Idee, ihn dort ermitteln zu lassen, denn ich konnte mir Sherlock Holmes beim besten Willen nicht als Tourist vorstellen, der dem Müßiggang frönt und tagelang Kunstschätze bewundert ohne selbst Untersuchungen oder Nachforschungen anzustellen. Der Schauplatz Florenz bot mir unverhofft die Gelegenheit meine beiden Vorlieben sowohl für Italien, als auch für England miteinander zu verbinden. 
Meine Leser*innen erwarten spannende, historisch stimmige Kriminalromane ohne explizite Gewaltdarstellungen oder Sexszenen, die in verschiedenen Ländern und Epochen spielen.

In einer anderen Krimireihe geht es in die Römerzeit. Was hat dich dazu inspiriert, eine Krimireihe zu schreiben, die in dieser Zeit spielt?

Die Idee zu meinem ersten Römerroman "Der Tod des Jucundus" kam mir, als ich beim Besuch des Mainzer Landesmuseums den Grabstein ebendieses Jucundus entdeckte. Die immerhin in Hexametern verfasste Inschrift sagt, dass der Verstorbene, ein Römischer Bürger namens Jucundus von seinem Sklaven ermordet worden sei und dieser sich daraufhin im Main ertränkt habe. Das war natürlich ein gefundenes Fressen für eine Kriminalbuchautorin, da allein diese beiden Tatsachen, ein Mord mit anschließendem Selbstmord und dazu in historischem Ambiente meine Fantasie in Gang setzte. Es folgten noch zwei weitere in der Römerzeit spielende Romane, in denen der Weinhändler und Gutsbesitzer Marcus ermittelt.

Wie wichtig ist für dich die Recherche für deine Krimis? Wie gehst du dabei vor?

Da meine Romane in vergangenen Epochen spielen, betreibe ich natürlich zunächst intensive Recherche. Als Kunsthistorikerin ist es mir wichtig, dass die Beschreibung des Settings und das Verhalten der Figuren stimmig in ihre Zeit passt. Für meine Römerkrimis habe ich auf die einschlägige Fachliteratur zurückgegriffen. Für die Sherlock-Holmes-Romane habe ich mich darüber hinaus auch noch auf historische Fotografien als Vorlage gestützt sowie im Internet recherchiert - ein Recherche-Luxus, der zu meinen Studienzeiten noch undenkbar war. Dabei erwiesen sich Lexika aus dem 19. Jahrhundert als besonders hilfreich.

Mehr über Franziska Franke: Zum Autorinnenprofil

Homepage: https://krimiautorin-franziska-franke.de

(Die Fragen stellte Sybille Baecker.)

Aktueller Roman:
Sherlock Holmes
und der Mönch von Mainz
Franziska Franke
KBV
ISBN 978-3-95441-453-6