Drei Fragen an ... Marley Alexis Owen

15.04.2024 – Marley Alexis Owen lässt in ihrer Thriller-Reihe die ehemalige Bundeswehr-Scharfschützin Sara Konrad aktiv werden. Im Interview spricht sie darüber, wie sie die Reihe entwickelt hat und warum ihr diese starke Frau am Herzen liegt.

Gerade ist mit „Der Taliban“ der 3. Band deiner Reihe um die ehemalige Bundeswehr-Scharfschützin Sara Konrad erschienen. Wie kamst du auf die Idee, diese Protagonistin als Ermittlerin in deiner Thriller-Serie einzusetzen? Wer ist Sara? Und hast du selbst einen Bezug zur Bundeswehr?  

Moin, und danke für die interessante Frage. Mir persönlich geht es ganz oft so, dass ich einen Artikel lese oder die Nachrichten sehe und denke: Wenn ich da doch nur etwas tun könnte. Oft kann ich es leider nicht, deshalb habe ich mit Sara einen Charakter geschaffen, der will und kann. Mit ihr mache ich die Welt für unsere Kinder ein Stück besser. Denn Sara ist eine Frau mit einem extrem starken moralischen Kompass – Ungerechtigkeiten kann sie auf den Tod nicht leiden. Und da sie dabei auch ganz schlecht wegsehen kann, ist sie genau die Richtige, wenn jemand in eine Situation gerät, wo offiziellen Stellen die Hände gebunden sind. Sie hat definitiv das Herz am rechten Fleck – deshalb mag ich sie auch so und traue ihr noch eine Menge zu. ;-) Und dass sie nicht ganz einfach ist … nun ja, mit ihren Widerworten muss ja nur ich mich herumschlagen.
Tatsächlich habe ich keinen persönlichen Bezug zur Bundeswehr, doch mir war von Anfang an klar, dass jemand, der in einer Spezialeinheit als Scharfschützin tätig war, das richtige Handwerkszeug hat, um sich auch meinen Thrillern zu stellen.

Hattest du von Anfang an geplant, eine Thriller-Serie zu schreiben? Und wenn ja - wie bist du bei der Planung vorgegangen?

Es war von der ersten Minute an klar, dass Sara in Reihe geht – denn sie ist einfach zu spannend. Ich habe eine Tabelle, wo immer pro Band eine Zeile für „Fall“, „persönliche Entwicklung“, „berufliches Umfeld“, „Spielort“ etc. angelegt ist und spiele momentan mit Plot 5. Aktuell war Sara zweimal in Hamburg tätig (Der Stalker und Der blaue Tod) und einmal in Afghanistan (Der Taliban). Schon im Herbst darf sie nochmal in Hamburg wirken und nächstes Jahr geht es dann nach Osten. Die Recherchen sind immer eng in Kooperation mit der Bundeswehr und ich bekomme von dort so unglaublich viel guten Input. Aber auch Polizei, Zoll, Anwälte, Ärzte und Pflegende haben mir schon zur Seite gestanden. Ich liebe es einfach, realistische Bücher zu schreiben.

In deinen Büchern geht es häufig um starke Frauen. Auch als Speakerin referierst du zu Themen wie  "Selbstvertrauen für Frauen" oder "Weibliche Rollenmodelle". Siehst du dich selbst als eine starke Frau? Warst du das schon immer oder wie war dein Weg dahin? Warum ist dir dieses Thema ein Anliegen?

Grundsätzlich ist es mir ein Herzensanliegen, Frauen den Rücken zu stärken. Egal, ob mit meinen Frauenentwicklungsromanen oder mit Sara als Thriller-Protagonistin. Ich finde, Frauen stellen ihr Licht zu häufig unter den Scheffel. Deshalb ist es auch toll, dass es bei den Mörderischen Schwestern gleich so viele gibt, die sich „auf der dunklen Seite“ tummeln und sich gegenseitig befruchten.
Ich bin nicht als starke Frau geboren worden. Wie jeder Mensch durfte auch ich einiges erleben, an dem ich gewachsen bin. Und umso mehr ist es mir heute wichtig, Mut zu machen. Mut zur Wut, Mut zu Fehlern und damit Mut zum eigenen Erfolg. Und ich hoffe damit, für die nächste Generation und besonders auch für meine Tochter ein Stück einen Weg zu bereiten. Deshalb ist es mir auch eine Ehre, dass ich dieses Jahr am 20.6.2024 auf den Fuckup-Nights in München sprechen darf zum Thema „Scheitern ist auch eine Kunst“. Wir sollten uns alle viel mehr trauen.
(Anm. d. Redaktion: "Fuckup-Nights" ist eine internationale Initiative, die sich um einen innovativen Ansatz im Umgang mit Scheitern, Fehlern und Misserfolg bemüht. https://www.fuckupnights.com/city/munich)

Zum Autorinnenprofil von Marley Alexis Owen.

Homepage: https://melanieamelieopalka.de/marley-alexis-owen/

Die Fragen stellte Sybille Baecker.