Drei Fragen an ... Martina Schmid

03.06.2022 – Martina Schmid berichtet über die Vielseitigkeit Ihrer Autorinnenarbeit – sie schreibt Krimis und verfasst Zeitzeugenberichte.

Du bist Autorin einer Krimi-Reihe mit Kommissar Hinterdobler. Der vierte Band der Reihe erscheint jetzt im Juni. Wo genau spielen deine Krimis und wer ist denn Kommissar Hinterdobler?

Alle Bände meiner Bayernkrimi-Reihe um Hauptkommissar Toni Hinterdobler sind in und um meinen Heimatort Wörth/Donau herum angesiedelt und fallen unter das Genre „Krimikomödie“, d.h. man darf die Geschichten nicht zu ernst nehmen, sondern ruhig schmunzeln oder auch mal laut lachen.  Die Dialoge sind zum großen Teil in Mundart formuliert, um das Lokalkolorit hervorzuheben. In jedem Band steht jedoch die Aufklärung des jeweiligen Mordfalles immer im Vordergrund. Mein Hauptprotagonist, Hauptkommissar Toni Hinterdobler, ist ein Oberpfälzer, wie er leibt und lebt und ist auch den kulinarischen Genüssen sehr zugetan. Manchmal kommt er zwar ein wenig als knorriger Sturschädel daher, aber dennoch einer mit dem Herz am rechten Fleck. Wichtigste Personen neben seiner Arbeit sind seine Tante Traudl und Tochter Franzi.

Wenn man auf deine Website schaut, sieht man, dass du schon einige Bücher geschrieben hast. Wie sieht dein Schreiballtag aus? Wie lange schreibst du an einem Buch? Schreibst du auch mal parallel an verschiedenen Büchern oder läuft das alles nacheinander?

In der Vergangenheit habe ich tatsächlich einige Male gleichzeitig an zwei Büchern geschrieben, was sich allerdings im Nachhinein als sehr anstrengend herausstellte. Im Augenblick schreibe ich nur an meinem neuen Bayernkrimi. Wenn allerdings währenddessen Ideen für weitere Bücher/Bände auftauchen, schreibe ich diese sofort auf und entwickle sie manchmal auch gleich weiter. Momentan habe ich auch schon einige Ideen für den 5. Teil der „Hinterdobler“-Reihe notiert. Generell kann ich sagen, dass, wenn nichts anderes dazwischenkommt, ich etwa fünf Monate an einem neuen Buch schreibe. Ich schreibe nicht immer täglich, aber so oft es die Zeit zulässt. Meist habe ich aber erst am Abend die nötige Ruhe, um richtig in meine Geschichten abzutauchen.

Du warst in der Vergangenheit nicht nur im Krimi-Genre unterwegs, sondern hast u.a. auch Zeitzeugen- und Tatsachenberichte verfasst. Gibt es Themen, die dich besonders interessieren?

Die drei Zeitzeugenberichte „1941-1948. Die sieben längsten Jahre meines Lebens“, „Die schwärzesten Tage – Flucht aus Pommern 1945“ und „Weißblaue Hoffnung – Flucht aus Aleppo“ waren ursprünglich nicht geplant, sondern haben sich durch bestimmte Ereignisse ergeben. Dabei bewegen mich die Einzelschicksale der Menschen in Kriegssituationen sehr. Beim Buch „Die schwärzesten Tage - Flucht aus Pommern 1945“ beispielsweise handelt es sich um die Erzählungen meiner eigenen Mutter. Auch die beteiligten Personen in „Weißblaue Hoffnung – Flucht aus Aleppo“ habe ich persönlich kennengelernt und durch meine Befragung eine ganz andere Sichtweise auf die Geschehnisse in Syrien bekommen. Für mich war es eine große Bereicherung, diese drei Tatsachenberichte zusammen mit meinem Autorenkollegen K. H. Hartmann zu verfassen.

Zum Autorinnenprofil von Martina Schmid.

Homepage: www.martina-schmid.de

Die Fragen stellte Sybille Baecker.

Aktuelle Veröffentlichung:
Rüscherltod
Mord im Wörther Schloss
Martina Schmid
(Eigenverlag)
ISBN   979-8512312124