Drei Fragen an ... Gitta Edelmann

Gitta Edelman hat ein Faible für Großbritannien – das zeigt sich auch in ihren Romanen. Wir haben sie gefragt, wie sie für ihre Krimis recherchiert.

Du bist Serientäterin – oder besser gesagt Serienermittlerin. Es gibt eine Canterbury-Krimireihe und seit Kurzem eine Detektivserie, die in Edinburgh angesiedelt ist.  Was erwartet deine Leser*innen in deinen Krimis?

Ich schreibe britische „Cosy Crimes‟, in denen zwar Verbrechen passieren, aber nicht Blut und Brutalität im Mittelpunkt stehen, sondern Menschen. Das sind Familie und Freund*innen der Opfer aber auch die jeweilige Detektivin, ob nun Ella Martin in Canterbury oder Finola MacTavish und Anne Scott mit ihrer Detektivagentur in meiner neuen Serie in Edinburgh. Mich interessiert die psychologische Seite des Verbrechens, das auch nicht immer unbedingt ein Mord sein muss. Was bewegt einen Menschen, einen anderen zu töten? Was macht das Trauma mit den Angehörigen eines Opfers? Das ist für mich spannend.
Und mich interessiert, wie die Detektivin ihre Ermittlungen mit ihrem Privatleben vereinbart. Denn darüber schreibe ich auch. Wer also Polizeiarbeit von abgeklärten, sachlichen Kommissaren sucht, ist bei mir falsch. Wer aber Großbritannien liebt und die Atmosphäre britischer „Mysteries‟ sucht, ist herzlich eingeladen, sich eine Tasse Tee einzugießen und meine Bücher zu lesen.

Großbritannien liegt nicht gerade mal eben um die Ecke. Wie recherchierst du für deine Krimis?

Das Wichtigste an meiner Recherche ist das Reisen, da die Handlungsorte bei mir eine große Rolle spielen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass vor Ort immer noch ganz andere Ideen und Bilder entstehen, als man zuhause dachte. Ich fotografiere dann viel, oft Details, die sich in einem Urlaubsalbum nicht gut machen würden, aber mir helfen, mich zu erinnern und Atmosphäre zu schaffen.
Natürlich recherchiere ich auch viel im Internet, Gifte z.B., oder schottische Tänze oder Sehenswürdigkeiten, an die ich mich nicht mehr so gut erinnere, oder Busverbindungen oder Geschichtliches. Und ich schaue in den jeweiligen Stadtplan, um Entfernungen und Straßennamen abzuchecken. Einiges recherchiere ich bereits vor dem Schreiben, anderes immer wieder mal zwischendurch, wenn eine Frage auftaucht.

Das klingt nach viel Arbeit. Hast du da noch Zeit für anderes? Und was machst du dann?

Dann schreibe ich Historische Romane, Liebesromane, Kurzgeschichten oder Kinderbücher. Nein, natürlich nicht nur. Ich habe tatsächlich noch einen Nebenjob: An vier Tagen der Woche arbeite ich an einer offenen Ganztagsgrundschule in der Nachmittagsbetreuung und mache dort verschiedene Kreativangebote. Außerdem gebe ich Workshops für Kreatives Schreiben und begleite Nachwuchsautorinnen als Schreibcoach und/oder Lektorin bei ihren Projekten, das geht glücklicherweise auch online. Und ich stricke, singe, lese, gehe spazieren, schaue Serien, male und kritzle, nähe und genieße Videochats mit meinen Kindern oder Freundinnen im In- und Ausland.

Mehr über Gitta Edelmann - Zum Autorinnenprofil
Homepage: https://www.gitta-edelmann.de

(Die Fragen stellte Sybille Baecker.)

Aktuelle Neuerscheinung:
MacTavish & Scott
– Die Lady Detectives von Edinburgh
Tod eines Künstlers
Verlag beTHRILLED/Luebbe
ISBN: 978-3-7325-9135-0