Die Stipendiatin 2023

Beate Fischer

Die Preisträgerin unserer diesjährigen Ausschreibung für das Arbeitsstipendium heißt Beate Fischer. Die Baden-Württembergerin arbeitet seit über 20 Jahren in einer sozialen Einrichtung in der Behindertenhilfe. Derzeit ist sie Leiterin des Büros für leichte Sprache.

Beate arbeitet als freiberufliche Lektorin, leitet als Schreibpädagogin kreative Schreibwerkstätten und Alphabetisierungskurse. Sie unterstützt als Biografin und Trainerin für Biografiearbeit Menschen dabei, sich an ihre Lebensgeschichte zu erinnern und sie aufzuschreiben. Zudem schreibt sie Kurzgeschichten und Gedichte, von denen bisher rund 15 in Anthologien veröffentlicht wurden.

Wir gratulieren Beate und freuen uns, sie bei uns im Kreis der Mörderischen Schwestern aufzunehmen. Marie wird Beate Anfang Oktober interviewen.

Das sagt die Jury:

Interessantes Projekt zur Inklusion, das bewusst in einfacher, gut verständlicher Sprache geschrieben ist. Anfangs ist der Schreibstil gewöhnungsbedürftig, aber dann taucht man in die spannenden Kurzgeschichten ein. Die Charaktere der Leseprobe sind toll beschrieben und ermöglichen es, sich in die verschrobene Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonistin einzudenken.

Berührende Leseprobe in einfacher Sprache. Die Autorin gibt besonderen Menschen eine Stimme, gibt Menschen mit Handicap, Geflüchteten, Obdachlosen oder sonst wie am Rande der Gesellschaft Stehenden ihre Würde zurück, indem sie sie zu Hauptfiguren ihrer Kurzgeschichten macht. Sie zeigt sie als wertvoll und wichtig, statt hilfsbedürftig, defizitär oder gefährlich. Dabei packt sie heiße Themen wie häusliche Gewalt an. Spannend, unterhaltsam und hin und wieder auch humorvoll will sie mit ihren Geschichten die Fülle unserer Gesellschaft spiegeln. Die Texte sind bewusst in einfacher Sprache geschrieben, der gute Schreibstil zeugt aber von Können und macht auch „erfahrenen“ Lesern Freude.

Eine Kurzgeschichten Sammlung in einfacher Sprache mit Protagonisten aus Randgruppen – ein schönes Projekt mit einer tollen Intention. Die vorliegende Geschichte ist außerdem spannend und gut geschrieben, die Sichtweisen von Emma und Zarah sind ausgezeichnet dargestellt. Ich möchte mehr lesen!