Schuh_auf Schwarz mit Logo und Schrift

100 Krimiautorinnen, 10 Veranstaltungen und 1 Stadt

von Gudrun Bendel

Am zweiten Novemberwochenende wird es mörderisch spannend in Speyer! 
Die Mörderischen Schwestern kommen in die Domstadt und haben Gänsehaut, Leidenschaft, Literatur und Kreativität im Gepäck.

Vom 07. bis 09. November 2025 verwandelt sich Speyer in das Zentrum weiblicher Krimikunst: Das Ladies Crime Festival (LCF) verspricht ein Wochenende voller Fortbildungen, Lesungen, Vorträge, Preisverleihungen – und ganz viel Inspiration.
Schon in der Woche davor starten die ersten Veranstaltungen.


Ein Festival mit Herz, Kreativität – und Koffeinkick

Rund um das LCF ist ein ganzes Universum entstanden: Eine neue Anthologie der Mörderischen Schwestern mit Pfalz-Bezug ist Anfang des Monats erschienen; „Tabak, Tod und Traubenlese – Mörderische Schwestern töten in der Pfalz“ (Klartext-Verlag, Oktober 2025) – und bringt regionale Atmosphäre und mörderische Fantasie zusammen.
Und selbst der Kaffeegenuss wird kriminell gut: Schramms Kaffeerösterei in Speyer hat eigens für das Festival eine exklusive Kaffeemischung kreiert.

Die legendäre Ladies Crime Night findet dieses Jahr im Kinder- und Jugendtheater Speyer statt.
Die Krimibegeisterung tragen die Autorinnen auch z.B. in Seniorenheime, mit Lesungen als Benefizveranstaltungen. Diese Lesungen können nicht immer öffentlich sein. In der Speyrer Stadtbücherei gibt es eine Lesung für Kinder mit kindgerechten Krimis. Und ein Jugend-Schreibwettbewerb wurde außerdem ausgerufen.
100 Plakate und unzählige Flyer und sogar Fahnen mit dem blutroten Stiletto auf schwarzem Grund, neben dem Logo der Mörderischen Schwestern, weisen den Weg zu den Veranstaltungen und zur Tagung. Der Slogan der Regio Südwest bringt es auf den Punkt: 100 Krimiautorinnen. 10 Veranstaltungen. 1 Stadt.

Grund genug, beim Organisationsteam der Regiogruppe Südwest einmal zu fragen, wie sie das denn so alles hinbekommen haben und wie es ihnen geht, so kurz vor dem großen Ereignis?

Kirsten Sawatzki und Heidi Moor-Blank vom Organisations-Team haben sich die Zeit für ein Gespräch mit Gudrun Bendel (Redaktion) genommen.

Und wie hat für die Regio Südwest alles angefangen? Die Antwort ist verblüffend: mit einem Klosteraufenthalt!


Vom Kloster zur Krimistadt – die Geschichte einer Idee

Einige aktive Schwestern der Regiogruppe Südwest hatten sich ein ganzes Wochenende lang in die Abtei Himmerod – einem Zisterzienser-Kloster im Salmtal, Eifel zurückgezogen. „Wer sind wir?“, „Was sind unsere Schwächen und Stärken?“ erinnert sich Heidi Moor-Blank „das waren die Fragen ganz am Anfang, für die wir uns Zeit genommen haben“. „Wir haben an diesem Wochenende sehr viel und intensiv gearbeitet“, bestätigt Kirsten Sawatzki.

Beide berichten mit strahlenden Augen von sprudelnden Ideen, von der Kunst Menschen zu begeistern, aber auch das Maß nicht aus den Augen zu verlieren. Heidi Moor-Blank bestätigt, dass Kirsten vor Ideen nur so sprudelt und immer auch die richtigen Menschen anspricht und begeistert. Kirsten Sawatzki erklärt wiederrum, dass Heidi ein Talent für das Machbare und immer auch die Realität und das Budget im Auge hatte.

Aber beide sprechen auch über die Hürden und frustrierenden Momente. „Geholfen hat dabei, dass wir ein kleines Orgateam waren“, resümiert Kirsten Sawatzki, „wir konnten uns leichter abstimmen und es gab auch keine großen Diskussionen“, betont sie. „Manchmal muss es schnelle Entscheidungen geben, und kurze Wege helfen dabei, gemeinsam zu entscheiden“, bestätigt Heidi Moor-Blank.  Außerdem nutzten sie von Anfang an, ein digitales Projektplanungstool, um den Status der Planung, Erledigtes und die Aufgaben zu steuern.

Das Finden der Tagungsstätte beschreiben beide als den wichtigsten ersten Schritt. Das war der Ausgangspunkt für alle weiteren Planungen. „Die Regio Südwest hat einen sehr großen Einzugsbereich von der Eifel über das Saarland bis in den Odenwald“, beschreibt Kirsten Sawatzki die geografische Ausdehnung ihrer Regiogruppe „Und Speyer wird nun für ein Wochenende in der Hand der Mörderischen Schwestern sein“, freuen sich beide. Es war ein großes Glück, dass Susanne Querfurth, die Dritte im Bunde, aus Speyer kommt und sich vor Ort auskennt. „Wir freuen uns auf die Jugendherberge als Tagungsort!“ bestätigen beide und schwärmen vom Engagement, das ihnen von der Jugendherberge entgegengebracht wurde.   


Eine Einladung voller Herzblut

Am Ende bleibt ein gemeinsamer Herzenswunsch: „Wir laden alle Autorinnen, Bloggerinnen, Buchhändlerinnen und Krimiliebhaberinnen herzlich ein, beim Ladies Crime Festival in Speyer dabei zu sein“, sprechen Kirsten Sawatzki und Heidi Moor-Blank bewegt aus, was sie fühlen: „Kommt und lasst euch inspirieren, lest, lacht, diskutiert – und feiert mit uns die Welt der Kriminalliteratur.“


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