Drei Fragen an ... Thea Lehmann

In Thea Lehmanns Krimis geht es manchmal turbulent zu. Im Interview verrät sie, wie alles begann und wie die Mörderischen Schwestern ihr dabei helfen.

Als Journalistin und PR-Beraterin hast du das Schreiben zu deinem Beruf gemacht. Wie bist du zum Schreiben von fiktiven Texten gekommen?

Meine erste Geschichte habe ich im Alter von zehn Jahren geschrieben, ein ganzes Schulheft voll mit „Teddys Flug zum Mond“. Während meines Studiums und meiner Babypause habe ich viele Kurzgeschichten für Zeitschriften geschrieben, aber mein Traum war immer, einen Roman anzupacken. Das habe ich aber erst 2014 gewagt, nachdem mir klar wurde, dass das Leben zu kurz ist, um Lebensträume ewig aufzuschieben. Zum Krimischreiben kam ich dabei eher zufällig, weil mir klar wurde, dass es über meine geliebte Sächsische Schweiz noch keine Regionalkrimis gab. In diese Lücke bin ich gesprungen und habe sehr viel Freude daran, das Regionale mit Geschichtlichem und Menschlichem zu verbinden. In letzter Zeit habe ich auch wieder Kurzgeschichten geschrieben, unter anderem eine für den Literaturwettbewerb Wortrandale, die in die Shortlist aufgenommen wurde, außerdem für die Anthologie „In 18 Morden um die Welt“, die im März erschienen ist und für ein innovatives Literatur-Projekt, das die Regiogruppe Bayern auf die Beine stellt.

Kommen wir zu deinem aktuellen Krimi – Blut und Blüten, der sechste Krimi deiner Reihe um den Kommissar Leo Reisinger. Worauf dürfen sich die Leser*innen freuen?

Mein bayerischer Kommissar arbeitet bei der Kripo Dresden und muss sich zum Jahreswechsel mit dem verschwundenen Lastwagen einer Papierfabrik in der Sächsischen Schweiz herumschlagen. Diese real existierende Papierfabrik stellt Spezialpapier für Geldscheine her. Es geht also um viel, viel Geld, und wer hätte da nicht gerne ein wenig mehr davon? Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, da sich das LKA einschaltet und es zu Kompetenzgerangel kommt. Kommissar Leo Reisinger verkracht sich auch noch mit seiner Kollegin Sandra Kruse, eine Lösegeldforderung taucht auf und am Ende läuft alles total aus dem Ruder. Ich gebe zu, es klingt wie eine Räuberpostille, aber es ist ein sehr spannender bayerisch-sächsischer Krimispaß zum Jahreswechsel.

Und uns interessiert natürlich noch ganz besonders: Warum bist du Mitglied bei den Mörderischen Schwestern?

Als Autorin beschäftigt man sich oft mit Fragen, mit denen Nichtautor*innen nicht viel anfangen können: Wie bereitet man eine Lesung vor, wie erzeugt man Spannung, welche Erzählperspektive ist die beste für diesen Text, wie ortet die Polizei ein Handy, wieso werden Autoren öfter rezensiert, als Autorinnen? Bei den Mörderischen Schwestern habe ich Gleichgesinnte gefunden, mit denen ich mich zu allen Fragen meines Autorenlebens austauschen kann. Das ist ein riesiger Pool an Wissen und Erfahrung, und es sind auch ein paar schöne Freundschaften entstanden. Da das Schreiben an sich eine sehr einsame Arbeit ist, sind die regelmäßigen Treffen und Fortbildungen für mich wie Sahnehäubchen, auf die ich keinesfalls mehr verzichten möchte. Deshalb gönne ich mir das doppelt und bringe mich sowohl in der Regiogruppe Bayern als auch in Sachsen ein.

Mehr über Thea Lehmann - Zum Autorinnenprofil
Homepage: http://www.thealehmann.de

(Die Fragen stellte Sybille Baecker.)

Aktueller Roman
Blut und Blüten,
DDV Edition Dresden
ISBN 978-3-948916-12-1