Drei Fragen an ... Kate Delore

24.09.2021 -  Knoten im Kopf? Kate Delore gibt einen Einblick, wie sie sich bei einem Schreibhänger neu inspiriert.

Warum hast du dich für das Krimigenre entschieden? Gibt es Themen, die dich besonders interessieren? Welche? Warum?

Wenn ich Zeit habe, Bücher zu lesen, dann wähle ich fast nur Krimis bzw. Thriller aus. Dieses Genre hat mich schon immer angezogen und deshalb habe ich mich wahrscheinlich unterbewusst für diese Art von Büchern entschieden. Ich denke, man schreibt in den Bereichen am besten, die einen auch persönlich interessieren. Mich locken die nicht alltäglichen Themen mit Mysteryfaktor. Ich hab mir immer gern amerikanische Serien oder Thriller angesehen und wurde durchaus von denen geprägt.

Bei Krimis gibt es zahlreiche Unterkategorien, die einen schreiben Hard Boild, andere eher Cosy oder Regional. Was erwartet deine Leser*innen?

Ich hatte mir mal aus einer Laune heraus das Thema „Cosy Crime“ vorgeknöpft und festgestellt, dass mir das als Autorin liegen könnte. Ich mag dieses Genre: Lustige Themen aufgreifen und mit einer skurrilen und spannenden Geschichte verbinden, das hat mir sehr zugesagt. Meine Leser erwartet in meinen Krimis eine gute Mischung von beidem. Da ich auf einem Bauernhof groß geworden bin, hat sich das für mich angeboten. Wenn ich einen Hänger habe oder sogar eine Schreibblockade, dann düse ich oft zu meinem Papa und schau ihm zu, wie er flott in seinen Traktor aufsteigt, oder meinem Bruder, der mit seiner Arbeitsmontur über den Hof läuft. Ich beobachte das Hoftreiben und lasse mich von den Eindrücken berieseln. Dann löst sich meist der Knoten wieder und ich habe neuen witzigen Stoff. Man muss die Figuren im Buch genauso wie in einem Film zum „Leben erwecken“, damit sie für den Leser echt sind und man sich gut in sie hineinversetzen kann.

Was machst du, wenn du keine Krimis schreibst?

Dann holt mich der turbulente und nicht zu unterschätzende Mama-Alltag ein. Seit mittlerweile einem Jahr bin ich Mutter eines aufgeweckten Sohnes. Seit er durch die Wohnung krabbelt und sich an allen möglichen Dingen hochzieht, bin ich oft damit beschäftigt, ihm hinterherzurennen und ihn vor Gefahren zu bewahren. Dass ich es geschafft habe, trotzdem konsequent als Schriftstellerin dranzubleiben, wundert mich selbst.
Inzwischen habe ich als Autorin auch Hörbücher entdeckt (mein erstes Hörbuch zu „Klingeltod und Kaiserschmarrn“ ist neu erschienen) und auch ein eigener Podcast ist in Planung. Um ein wenig runterzufahren, schnaufe ich auf der Terrasse durch, mampfe Dinkelapfelkuchen und lasse die Gedanken schweifen. Auch mache ich eine Ideensammlung und kritzle alles auf, was ich für den nächsten Krimi gut gebrauchen könnte. Denn jede Autorin/jeder Autor ahnt es schon im tiefsten Inneren: Nach dem (letzten) Krimi ist vor dem (nächsten) Krimi.

Zum Autorinnenprofil von Kate Delore.

Homepage: www.kate-delore.com

(Die Fragen stellte Sybille Baecker.)

Aktuelle Veröffentlichung:

Millirahmstrudelmord
Kate Delore
Luzifer-Verlag
ISBN: 978-3958356054