Drei Fragen an ... Gisela Garnschröder

04.11.2022 – Gisela Garnschröder berichtet im Interview, warum sie Krimis schreibt und wie sie dafür recherchiert.

Du hast bereits zahlreiche Kriminalromane veröffentlicht. Wie war dein Weg zum Schreiben? Wann, wie, warum hast du mit dem Schreiben von Kriminalromanen begonnen?

Geschrieben habe ich schon immer gern, zuerst Gedichte und Kurzgeschichten, die in verschiedenen Anthologien veröffentlicht wurden. Meine Texte wurden immer länger und 2002 erschien mein erster Kriminalroman, der heute in Neuauflage als E-Book bei Midnight/Ullstein verkauft wird. 
Ich lese gern spannende Bücher, aber die Tätigkeit in einer Haftanstalt war der direkte Anstoß für das Schreiben von Kriminalromanen. Ein besonderer Fall hatte es mir angetan und die Akte zu lesen war, derart inspirierend, dass mir gleich ein Schauplatz für einen Krimi einfiel.  Die Gründe für eine Straftat bieten eine ungeheure Bandbreite von Eindrücken und Empfindungen, denen ich beim Schreiben Ausdruck verleihen kann.

Aktuell ist der 7. Band deiner Kommissar-Tann-Reihe erschienen. Wer ist deine Hauptfigur? Warum hast du dich für eine männliche Hauptfigur in der Serie entschieden?

Die Kommissar-Tann-Reihe begann 2004 mit einem, schlanken, fast zwei Meter großen Kommissar mit dem Namen Josef Tann. Er ist bodenständig, liebt das Landleben und entwickelt sich in den Krimis immer weiter. In der Reihe ermittelt Tann anfangs mit seinem Kollegen Alfons Weiß später mit der Kollegin Vera Senft. Tann ist manchmal erregt, sprunghaft, aufbrausend, aber immer kollegial, bei der Arbeit äußerst angespannt und ausgesprochen konzentriert. Ein Kollege, den ich sehr schätzte, brachte mich auf die Idee, einen Mann als Ermittler zu nehmen.  Inzwischen ist Josef Tann über fünfzig Jahre alt, verheiratet mit einer Lehrerin und Vater eines erwachsenen Sohnes.

Deine Krimis spielen an unterschiedlichen Orten: Im Teutoburger Wald, an der Nordsee oder in Lanzarote wird ermittelt. Hast du reale Schauplätze in deinen Krimis? Wie gehst du bei den Recherchen zu deinen Krimis vor?

Die Josef-Tann-Reihe spielt im Kreis Gütersloh, denn dort bin ich geboren und aufgewachsen, somit kenne ich viele Orte schon von Kindheit an. Meine Recherche mache ich meistens mit dem Rad oder oft auf Schusters Rappen. Weitere Orte besuche ich mit dem Auto und wandere dort, immer eine Kamera oder mein Handy dabei, um interessante Eindrücke von den Orten festzuhalten. Ich lese die Lokalzeitungen und recherchiere im Internet, wenn Orte zu weit weg sind. Die Nordsee und Lanzarote habe ich im Urlaub erkundet.  Meistens habe ich zuerst den Schauplatz im Kopf, dann konstruiere ich den Kriminalfall.  

Zum Autorinnenprofil von Gisela Garnschröder.

Homepage: www.gisela-garnschroeder.de

Die Fragen stellte Sybille Baecker.