Drei Fragen an ... Karin Büchel

10.03.2023 – Karin Büchel schreibt leidenschaftlich gern Kurzkrimis. Manch eine Idee inspirierte sie zu einem Kriminalroman … Mehr dazu im Interview.

Mit »ICH war es!« ist vor kurzem dein 2. Willy-Wipperfürth-Krimi erschienen. Die Handlung hast du in einem Wellness-Hotel angesiedelt. Welches Thema liegt dem Krimi zugrunde?

In diesem Krimi geht es mir vordergründig um das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern. »Das Leben der Eltern ist das Buch aus dem die Kinder lesen.« Das Zitat von Augustinus Aurelius steht zu Beginn des Buches und ist wegweisend für die Handlung. Mir geht es in dem Kriminalroman nicht nur um das geschehene Verbrechen, in diesem Fall um den Mord einer betuchten Dame, sondern auch um die zwischenmenschlichen Beziehungen, um Emotionen, Ängste, Frustration und Blockaden. Um verzweifelte Hilfeschreie, die leider häufig überhört werden, da nicht selten die Beschäftigung mit den eigenen Problemen an erster Stelle steht.

Wie entsteht ein Kriminalroman bei dir? Schreibst du drauflos oder bist du eher eine Planerin? Sind die Orte in deinen Krimis real? Wie recherchierst du?

Ich gehöre zu den Autorinnen, die mit Leidenschaft Kurzgeschichten bzw. Kurzkrimis schreiben. So kann es passieren, dass eine dieser Geschichten Ausgangspunkt für einen Kriminalroman wird. Geschehen in dem ersten Fall von Kommissar Willi Wipperfürth. Auch dem jetzigen Roman, dem 2. Fall von Wipperfürth, liegt ein kurzer Text zugrunde, den ich dann intensiv ausgebaut habe. Richtig nach Plan schreibe ich nicht. Ideen halte ich stichwortartig fest und verarbeite sie im Schreibprozess. Ich lasse mich gerne durch aktuelle Geschehnisse und den kleinen zwischenmenschlichen Begegnungen im Alltag inspirieren. Für meine Recherche fahre ich, mit einer Kamera bewaffnet, durch die Gegend und fotografiere Gebäude, Plätze und Straßenzüge, an denen ich den Krimi spielen lassen möchte. Ich versuche beim Schreiben an Hand der Fotografien die eingefangene Atmosphäre in die Handlung einzubauen. Fotos geben oft Details preis, die mit bloßem Auge übersehen werden.

Du bist Mitglied in mehreren Autor:innen-Verbänden. Warum bist du Mitglied? Was hat dich motiviert, beizutreten (insbesondere natürlich bei den Mörderischen Schwestern)?

Autoren*innen-Verbände sind für mich ein wichtiger Bestandteil, um mich mit anderen Schreibenden auszutauschen. Wenn ich Fragen habe in Bezug auf das Lektorat, über Verlage oder das richtige Marketing, bekomme ich wertvolle Informationen. Außerdem gibt es gerade bei den Mörderischen Schwestern interessante Angebote, die mich beim Schreiben weiterbringen, sei es z.B. der Besuch in der Rechtsmedizin, auf dem Schießstand oder Vorträge über Gifte, Waffen etc. Mir gefällt das enorme Engagement der Schwestern, die lebhafte Kommunikation und die gemeinschaftlichen Aktionen.

Zum Autorinnenprofil von Karin Büchel.

Homepage: karinbuechel.jimdofree.com

Die Fragen stellte Sybille Baecker.

Aktuelle Neuerscheinung:
ICH war es!
Karin Büchel
Pohlmann Verlag
978-3948552305