Drei Fragen an … Nicole Peters

Nicole Peters wechselte vom historischen Roman zum Krimigenre – wie es dazu kam erzählt sie im Interview.

Gerade ist ganz frisch gedruckt dein zweiter Kriminalroman erschienen. Wie war dein Weg in die Schriftstellerei?

Eine Leseratte war ich schon immer, aber zum Schreiben von eigenen Geschichten bin ich recht spät gekommen. Initialzündung war für mich das Fantasy-Rollenspiel. Hier konnte ich mit einem Mal noch viel tiefer in eine Geschichte eintauchen, als es beim Lesen der Fall war. Ich wurde selbst ein Teil der Geschichte. Die Ideen flogen mir fortan zu, und es wuchs der Wunsch, nicht nur einer Figur im Rollenspiel Leben einzuhauchen, sondern einem ganzen Figurenensemble in einer eigenen Geschichte. Doch von der Idee bis zur Verwirklichung war es ein weiter Weg. An meinem ersten Buch, einem historischer Roman – habe ich mehrere Jahre gearbeitet. Vor allem die Recherche nahm viel Zeit in Anspruch. Ich musste feststellen, dass das Romanschreiben harte Arbeit ist, mir aber gleichzeitig auch viel Freude bereitet. Nur so konnte ich es bis zum Ende durchhalten. Erschienen ist der Roman Ende 2018. Das erste Buchbaby war also eine schwere Geburt. Dann aber war der Bann gebrochen und seither schwirren die Ideen nicht nur in meinem Kopf herum, sondern fließen bis zur fertigen Geschichte immer direkt aufs Papier.

Du hast mit einem historischen Roman begonnen. Dann hast du mit deiner Protagonistin, Rechtsanwältin Helen Freitag, zum Krimifach gewechselt. Wie kam es zu dem Wechsel? Was reizt dich an dem Genre?

Krimis waren meine erste Leseleidenschaft. Begonnen hat sie mit den drei ???. Später haben mich die Beobachtungsgabe und die unfassbaren Schlussfolgerungen von Sherlock Holmes fasziniert. Für meinen zweiten Roman bin ich daher zu meinen Wurzeln zurückgekehrt und habe mich dem Krimi zugewandt. Und da ich nun seit mehr als zwanzig Jahren in der Kanzlei meines Mannes arbeite, war die Entscheidung für eine Rechtsanwältin als Hauptfigur unausweichlich. Ende März 2021 erschien nun mein zweiter Krimi mit Rechtsanwältin Helen Freitag. Die Freitagskrimis werden von der juristischen Seite beleuchtet, doch die einzelnen Fälle verlangen von der Rechtsanwältin mehr Ermittlungsarbeit und persönliches Engagement als üblich, so dass dem Leser alles andere als trockene Aktenarbeit präsentiert wird. Besonders reizt mich dabei als Autorin die psychologische Motivation, die hinter einem Verbrechen steht, sowohl bei den Tätern als auch bei den Opfern.

Du bist Mitglied bei den Mörderischen Schwestern. Welche Gründe haben dich veranlasst, dich dem Verein anzuschließen?

Der Austausch mit anderen Autorinnen ist mir sehr wichtig, gerade weil ich relativ spät zum Schreiben gekommen bin. Vom eigentlichen Schreibprozess, über den Umgang mit der Verlagsbranche bis hin zum Marketing – allein verirrt man sich zu leicht in dem dichten Dschungel all der Informationen und Fragen. Ohne diesen Austausch mit anderen Autorinnen würden meine Geschichten wohl noch immer in dunklen Schubladen schlummern. Auch während der Corona-Pandemie zeigt sich, wie wichtig diese Gemeinschaft der Mörderischen Schwestern ist. Denn obwohl keine gemeinsamen Präsenzveranstaltungen möglich sind, versuchen wir online zum Beispiel über Zoom-Konferenzen in Kontakt zu bleiben. So können wir uns nicht nur Mut zusprechen, sondern auch gemeinsam neue Wege ausprobieren, um „im Visier“ unserer Leserschaft zu bleiben.

Mehr über Nicole Peters: Zum Autorinnenprofil

Homepage: https://www.nicolepeters-beerendonk.de/

(Die Fragen stellte Sybille Baecker.)

Aktuelle Neuerscheinung:
Nacht über dem Campus
KBV-Verlag
ISBN: 978-3954415595