Drei Fragen an ... Ute Bareiss

14.01.2022 – Auch 2022 stellen sich Mörderische Schwestern den Kurzinterviews. Den Anfang macht Krimiautorin und Weltumseglerin Ute Bareiss – deren Thriller eng mit ihrer Leidenschaft fürs Meer verbunden sind.

In deiner Thriller-Reihe spielt der Meeresbiologe Alex Martin die Hauptrolle. Hat dich das Segeln zum Thriller schreiben inspiriert oder der Thriller zum Segeln?

Das Segeln war zuerst da. Wir sind 2002 zur Weltumsegelung gestartet – der erste Alex-Martin-Thriller „Roter Ozean – Im Fahrwasser der Macht“ folgte dann erst 2013, erschienen ist er 2015. Dass der Hauptprotagonist Meeresbiologe ist, ist aber kein Zufall, das hat sich tatsächlich aus diesen Umständen ergeben, da das Meer allgegenwärtig ist. Mein allererstes Projekt war eine Liebesroman-Reihe für Jugendliche, in der es auch um Segeln und Tauchen ging, das allerdings noch in meiner Schublade ruht.
Da ich am liebsten selbst Thriller lese, die einen (umwelt-)politischen Hintergrund haben, hatte ich mich danach an das Schreiben von Thrillern gewagt und freue mich, dass der Meeresbiologe so viel Anklang fand.

Die Reihe um Alex Martin wird gerade von Bastei Lübbe/beThrilled neu aufgelegt, vor kurzem ist Teil 2 der Serie „Weißes Gold - Im Sog der Gier“ erschienen. Wie kam es dazu? Planst du eine Fortsetzung der Reihe? Und gibt es Änderungen zur Originalausgabe? Die Technik schreitet ja rasant voran – musstest du eventuell etwas aktualisieren?

Die Thriller-Reihe erschien bisher bei einem Kleinverlag und als meine Liebesromane, die ich unter Helen Paris schreibe, bei Bastei Lübbe erschienen, hat meine Agentin auch die Thriller dort zur Neuauflage angeboten. Sie wurden nochmals neu überarbeitet, allerdings nur Kleinigkeiten geändert. Ich freue mich sehr, dass sie nun auch (unter U. T. Bareiss) einen Platz im Programm von beThrilled gefunden haben. Es wird auch im Juni einen vierten Band geben, der gerade in der Fertigstellungsphase/Lektorat ist. Jeder Band handelt an einem anderen Schauplatz, den wir im Rahmen unserer Weltumsegelung erforscht haben, und Band 4 spielt auf den Bahamas, die wir momentan bereisen. Darin wird Öl das zentrale Thema sein.

Wie sieht dein Schreiballtag aus? Sitzt du gemütlich bei Sonnenschein an Deck eures Schiffes und lässt die Fantasie frei mit den Wellen laufen? Oder bist du eher eine Planerin, die den Plot akribisch konstruiert?

Die Thriller plotte ich alle vor. Tatsächlich gären die Geschichten, vor allem einzelne Szenen, jeweils länger in meinem Kopf, bevor ich die Idee dann in einem ausführlichen Exposé aufschreibe. Zu den Grundideen der Geschichten lasse ich mich häufig von aktuellen Nachrichten und Geschehnissen inspirieren (der Elfenbeinhandel in Weißes Gold ist heute noch aktuell), wobei ich manchmal meiner Zeit voraus bin (in Blauer Tod, das 2018 erschien und im Februar neu kommt, geht es um ein Virus).
Ich schreibe sowohl auf See vor Anker (beim Segeln ist es meist zu unruhig), als auch im Sommer in Deutschland – eigentlich in jeder freien Minute. Am liebsten schreibe ich im Freien: Im Cockpit mit Blick aufs weite Meer oder zu Hause in unserem Garten. Dazu gehört Kaffee und/oder Tee, viel Wasser und manchmal auch Musik auf den Kopfhörern.

Zum Autorinnenprofil von Ute Bareiss

Homepage:  www.ute-bareiss.de

(Die Fragen stellte Sybille Baecker.)