Drei Fragen an ... Tina Wälde

15.01.2024 – Vom Theaterstück zum Kriminalroman. Tina Wälde berichtet im Interview über ihren Weg zur Krimiautorin und warum sie sich für eine Veröffentlichung als Selfpublisherin entschieden hat.

Auf deiner Website erfährt man, dass du Veranstalterin der „Mords-Events“ im Stuttgarter Raum bist. Wie bist du von da zum Romanschreiben gekommen und hat dir die Erfahrung aus dieser Arbeit beim Krimischreiben geholfen?

Seit über 16 Jahren schreibe ich Krimitheater-Komödien und brachte sie als Krimi-Dinner-Events auf die Bühne. Alles begann mit einem Hochzeitsgeschenk und entwickelte sich rasch zum Erfolg. Ich gründete eine Hobby-Theatergruppe und schrieb sechs Theaterstücke, die wir vor einem begeisterten Publikum aufführten. 2019 machte ich mich mit den "Mords-Events" selbstständig und dann kam Corona. Während der Pandemie sind wir nach Zypern ausgewandert und ich begann meine Erlebnisse niederzuschreiben und veröffentlichte meinen autobiografischen Roman "Später, Spaß, lieb". Schreiben hat eine besondere Wirkung auf mich. Ich kann ganz bei mir sein und bin trotzdem nicht einsam, weil ich mir dabei die Gesichter meiner Leserinnen und Leser vorstelle. Ich entschied mich, statt Theaterstücke, Bücher zu schreiben und so entstand die Idee zur Paphos-Krimi-Reihe (Anm. d.Red.: Hafenstadt auf Zypern). Die Erfahrung im Schreiben von Theaterstücken hilft mir dabei. Der zweite Teil erscheint im Sommer 2024.

Wenn ich es richtig recherchiert habe, ist „Rosenblütensucht“ dein erster Kriminalroman. Worum geht es? Und was hat dich zu der Idee inspiriert?

Das ist richtig. "Rosenblütensucht" ist der Auftakt einer Cosy-Krimi-Reihe auf Zypern. Pana, der ein Café betreibt, trifft am Silvesterabend die deutsche Auswanderin Ute. Zwischen ihnen entwickelt sich eine Romanze. Doch Utes Ex-Mann Klaus taucht auf und stellt alles auf den Kopf. Als dann noch eine Leiche vor Panas Café entdeckt und Ute verdächtigt wird, beginnt Pana eigene Ermittlungen. Die Beziehung wird auf die Probe gestellt, während sie die Wahrheit hinter dem Todesfall aufdecken. Ute und Pana müssen sich durch ein Netz aus Geheimnissen, Lügen und Verdächtigungen navigieren.  In der Krimireihe wird die Geschichte der Hauptfiguren weitererzählt, während jeder Fall pro Buch abgeschlossen ist.
Die Inspiration dazu kam mir beim täglichen Spaziergang. Da ich selber Regio-Krimis liebe, es von Zypern noch keine Reihe gab und sehr wenige Menschen Zypern wirklich kennen, kam mir die Idee zum Paphos-Krimi. Ich dachte mir, dass es eine tolle Möglichkeit ist, Leser:innen nicht nur gut zu unterhalten, sondern ihnen auch Zypern etwas näherzubringen.

Du hast deinen Krimi als Selfpublisherin veröffentlicht. Warum hast du dich für diesen Weg entschieden? Welche Vorteile siehst du? Vor welche Herausforderungen hat dich die Veröffentlichung gestellt?

Ich habe mein erstes Buch als Selfpublisherin veröffentlicht, um die Kontrolle über den Veröffentlichungszeitpunkt zu haben und Absagen von Verlagen zu vermeiden.
Ich war mir nicht sicher, ob ich diese Schwelle meistern, oder mich von eventuell Absagen einschüchtern lassen würde. Ich wollte mich auf mein Ziel konzentrieren, meine Leser:innen zu unterhalten und zu inspirieren.
Das Marketing war anfangs eine Herausforderung, aber ich habe gelernt und alternative Wege gefunden, wie zum Beispiel Lesungen an ausgefallenen Orten. Die Aktivitäten auf Instagram machen mir inzwischen richtig viel Spaß, und ich liebe es, meinen Newsletter „Schlaflos in Paphos” zu schreiben. Der Titel ist mir eingefallen, weil ich vor meiner ersten Buchveröffentlichung so nervös war, dass ich kaum schlafen konnte.

Zum Autorinnenprofil von Tina Wälde.

Homepage: https://tinawaelde.de

Die Fragen stellte Sybille Baecker.