Drei Fragen an ... Alexa Linell

15.12.2024 – Alexa Linell hat gerade ihren zweiten Thriller veröffentlicht. Was es darin mit dem Thema KI auf sich hat und wie sie selbst zu der neuen Technologie steht, erzählt sie im Interview.

Gerade ist mit "Box - nimm dich in Acht vor dieser KI" dein zweiter Thriller erschienen.  Worum geht es?

Wir folgen der Juristin Veda, die über ihren kürzlich verstorbenen Ex-Freund Danilo auf eine Reihe teils ungeklärter Verbrechen stößt, von denen sie annimmt, dass sie irgendwie miteinander zusammenhängen. Bei ihrer Suche nach einem Zusammenhang gerät sie immer mehr in Gefahr.
Die Geschichte dreht sich um das Thema KI im juristischen Kontext. Was ist derzeit schon möglich? Wie gehen wir künftig damit um? Welche Gefahren und welchen Nutzen bringt uns diese Technologie? Und natürlich spielt eine KI eine wesentliche Rolle im Roman.
Das Thema KI hat aus einem Gedanken, der mir 1995 bei dem Film „Sieben“ kam, erst eine Romanidee gemacht. Der „Täter“ in diesem Film hat mich so wütend gemacht, dass ich jahrelang darüber nachgedacht habe, wie man jemanden bestrafen soll, der so etwas tut? Wie stellt man nach solchen Taten die Gerechtigkeit wieder her? Was sollen juristische Strafen bewirken? Auch damit setzt sich der Roman auseinander.

Was hat dich an dem Thema KI – Künstliche Intelligenz gereizt? Wie stehst du zu der realen Entwicklung?

Bevor ich BOX geschrieben habe, war mir das Thema KI sehr suspekt. Das ist es auch jetzt noch, aber ich kann nun vieles besser einordnen und gelassener betrachten. Wie bei allen Zukunftsthemen interessiert es mich vor allem, ob wir die Dinge weit genug denken, bevor wir loslegen. Außerdem ist es spannend zu erfahren, was real und was Show ist und wie die Interessen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Finanzen in dem Bereich miteinander verwoben sind.
Über zum Beispiel Suchmaschinen im Internet nutzen wir alle ein bisschen das, was üblicherweise als KI bezeichnet wird, auch wenn es sich nach meinen Recherchen meistens nur um generative Algorithmen handelt und nicht um echte künstliche Intelligenzen.
Wir werden uns nicht gegen KI-Technologien wehren können, weil es immer mindestens einen Menschen geben wird, der sie nutzt und weiterentwickelt, damit es niemand anderes vor ihm tut. Ich hoffe, KI wird uns Autor:innen nicht überflüssig machen, denn ich liebe das Schreiben.

Wie geht es für dich schriftstellerisch weiter? Arbeitest du schon an deinem nächsten Thriller? Und was machst du, wenn du nicht gerade schreibst?

Ich werde auf jeden Fall weiter Romane schreiben. Einen Thriller, der sowohl BOX, als auch meinen Debütroman Projekt 22 fortsetzen soll, habe ich bereits geplottet. Außerdem plane ich eine Thriller-Reihe, in der es blutig und actionreich zugehen wird, sowie drei Krimi-Reihen, die mehr oder weniger cozy angelegt sind. Ich habe mehr Ideen als Zeit zum Schreiben.
Wenn ich mir nicht gerade meinen Lebensunterhalt als Juristin verdiene, oder Bücher schreibe, lese ich hauptsächlich Spannungsromane, aber auch andere Genre. Auf meinem Balkon hege und pflege ich jede Menge Pflanzen, gelegentlich betrachte ich die Welt von einem Pferderücken aus und ich habe neuerdings das Bogenschießen für mich entdeckt.

Zum Autorinnenprofil von Alexa Linell.
Homepage: https://alexa-linell.de

Die Fragen stellte Sybille Baecker.

Aktuelle Neuerscheinung:
BOX – Nimm dich in Acht vor dieser KI
Alexa Linell
HarperCollins
ISBN: 978-3-365-00778-5