Drei Fragen an ... Elsa Dix

14.05.2021 - Elsa Dix verrät im Interview wie eine Urlaubsreise sie zu einer neuen Krimireihe inspiriert hat.

Gerade ist dein zweiter Roman deiner „Seebadreihe“ – eine Reihe historischer Krimis – erschienen. Verrätst du uns ein wenig, worum es geht und was dich zu dieser Reihe inspiriert hat?

Es ist ein historischer Krimi, der 1913 auf Norderney spielt: Während sich das mondäne Seebad auf das fünfundzwanzigjährige Thronjubiläum des Kaisers vorbereitet, überschattet der Mord an einem Rittmeister die sommerliche Idylle. Zeitgleich verschwindet ein kleines Mädchen aus dem nahen Kinder-Seehospiz. Die junge Lehrerin Viktoria Berg und der Journalist Christian Hinrichs begeben sich auf die Suche nach ihr - ohne zu ahnen, dass sie sich damit in tödliche Gefahr bringen.

Es ist der zweite Band meiner Seebadreihe, wobei man die beiden Bände unabhängig voneinander lesen kann. Die Idee für die Reihe hatte ich im Urlaub, ich war fasziniert von der wunderschönen Seebad-Architektur Norderneys. In der Belle Époque traf sich dort die illustre Gesellschaft für die Sommermonate. Ich habe mir vorgestellt, wie Damen in weißen Kleidern über die Promenade flanierten - und eine Leiche diese Idylle stört. Damit war sie da, die erste Szene des Romans.

Bei historischen Krimis kann man ja leider nicht mehr mit Zeitzeugen sprechen oder sich ein aktuelles Bild vor Ort machen. Wie gehst du bei der Recherche vor?

Sehr viele Anregungen habe ich im Stadtarchiv von Norderney erhalten. Vor allem aus der Badezeitung, die damals alles Wissenswerte für die Sommergäste bereithielt: das Musikprogramm des Badeorchesters, Kritiken zu den im Theater gespielten Stücken und kurze Informationen rund um die Badesaison. Dazu kommen interessante Kleinanzeigen: Eine Wahrsagerin preist ihre Dienste an, ein Hotel sucht ein fixes Dienstmädchen und das Restaurant „Die blühende Schifffahrt“ hatte einen Papagei günstig abzugeben. Ein Foto von einem Pferderennen der Offiziere am Strand brachte mich auf die Grundidee des zweiten Bandes der Seebadreihe. Es sind diese Kleinigkeiten, die mich immer wieder begeistern und die mich inspirieren. Auf meiner Instagram-Seite teile ich historische Fotos und sehenswerte Anzeigen. So können sich die Leserinnen und Leser ein Bild von der Seebadzeit machen. Es macht mir viel Spaß mich mit meinen Leserinnen und Lesern darüber auszutauschen.

Du engagierst dich ehrenamtlich bei den Mörderischen Schwestern. Welche Aufgaben hast du übernommen und warum?

Mir ist der Austausch mit Autorinnen und mit Leserinnen wichtig. Deswegen organisiere ich den Stammtisch der Mörderischen Schwestern in Düsseldorf. Wir treffen uns einmal im Monat, reden über das Schreiben und seine Tücken, empfehlen uns Bücher und diskutieren über alles Mögliche. Wir veranstalten auch gemeinsame Weiterbildungen. So sind wir bei einem Schiesssportverein gewesen, wo uns Pistolen und Gewehre erklärt wurden, und zum Schluss durften wir sogar selbst schießen – ein unvergessliches Erlebnis. Wir haben auch schon eine Giftkräuter-Wanderung unternommen oder uns mit jemandem vom LKA getroffen. Es macht einfach Spaß, gemeinsam etwas Neues zu lernen.

Mehr über Elsa Dix - Zur Autorinnenseite

Homepage: https://www.elsa-dix.de

(Die Fragen stellte Sybille Baecker.)