Drei Fragen an … Deborah Emrath

Deborah Emrath ist zweite Vorsitzende der Mörderischen Schwestern e.V. Was die Schwestern ihr bedeuten und was die Leser*innen in ihren Krimis erwartet, erzählt sie im Interview.

Bitte erzähl uns ein bisschen von dir: Wer steckt hinter der Autorin von Kriminalromanen und Kurzgeschichten?

Ich bin eine norddeutsche Pflanze, auch wenn ich es nicht in den ganz hohen Norden geschafft habe. Aber Bodenwerder liegt immerhin an der Weser, und so ist das Meer nicht mehr ganz so weit entfernt. In einem früheren Leben war ich Sonderschullehrerin und Erwachsenenbildnerin, daher habe ich immer noch einen Hang zu Psychologie und Pädagogik - ich will verstehen, wie Menschen ticken.

Und wie setzt du das in deinen Krimis um? Was erwartet deine Leser*innen – Cozy, Thrill, Hardboiled?

Ich schreibe guten, alten Cozy Crime, Regionalkrimis mit viel Lokalkolorit. Bodenwerder ist daher das Zentrum meiner phantasierten kriminellen Aktivitäten. Eine Kollegin sagte einmal: „Man spürt beim Lesen, dass du deine Heimat liebst.“ Heimat? Ja, mittlerweile schon. Nachdem ich vom Untertaunus über Gießen, Marburg, Burgdorf und Bad Mitterndorf in Österreich hier gelandet bin, habe ich in der Münchhausenstadt Wurzeln geschlagen und - nun ja, man schreibt am besten über das, was man kennt. Ansonsten erwartet meine Leserinnen viel trockener Humor, ganz norddeutsch eben. Ohne ein Augenzwinkern geht es bei mir nicht.

Du gehörst seit 2018 zum Präsidium der Mörderischen Schwester e.V. Was motiviert dich, dich ehrenamtlich für die Mörderischen Schwestern zu engagieren?

Als ich 2016 das erste Mal zu einer VV der Mörderischen Schwestern kam, hatte ich gerade mein früheres Leben als Pädagogin verlassen und angefangen, mir ein neues Leben als Schriftstellerin aufzubauen. Ich kannte niemanden und wurde doch sofort herzlich aufgenommen, neugierig ausgefragt und freundlich willkommen geheißen. Wo ich mich in meinem früheren Leben immer etwas fremd gefühlt hatte, fühlte ich mich in diesem bunten Haufen sehr unterschiedlicher Frauen so normal wie sonst nirgendwo. Keine hochgezogenen Augenbrauen, sondern Ermutigung, Unterstützung und Interesse. Im Februar 2020 erschien mein erster Krimi, im März 2021 kommt der zweite heraus. Ich hätte es ohne diesen bunten Haufen nicht bis hierhin geschafft und habe diese Truppe auf meinem Weg ganz einfach ins Herz geschlossen. Warum sollte ich da nicht ein Amt übernehmen?

(Die Fragen stellte Sybille Baecker.)

Mehr über Deborah Emrath - Zum Autorinnenprofil

Homepage: http://www.deborah-emrath.de

Aktueller Roman:
Münchhausenwut
Verlag edition oberkassel
TB,  978-3-95813-207-8