Drei Fragen an ... Carmen Mayer

06.05.2022 - Carmen Mayer verrät im Interview, wie ihr die Polizei bei der Suche nach einem Schauplatz für Ihre Krimireihe zu Hilfe kam.

Vor wenigen Wochen ist dein Krimi "Wenn der Schatten kommt" erschienen. Worum geht es?

Eichstätt hat mit Konrad Bergmann und Tessa Plank ein Ermittlerpaar bekommen, das mit zwei weiteren Kollegen und ihrer Chefin Lea Winter die neue Kriminalpolizei-Inspektion aufbauen soll. Die beiden entwickeln sehr schnell eine eigene Art der Kommunikation, aber die zunächst eher flapsig-lockere Stimmung ändert sich schlagartig mit ihrem ersten Fall: Nacheinander werden drei Senioren aus der Altmühl geborgen, die auf ziemlich üble Weise ums Leben gekommen sind. Niemand kann sich einen Reim darauf machen, weshalb jemand die alten Menschen umgebracht haben soll. Nachdem Tessa Plank im Alleingang eine mutmaßliche Verdächtige aufgesucht hat, verschwindet die Kommissarin spurlos. Das macht die Ermittlungen nicht einfacher und wirft zusätzliche Fragen auf, die sich nur mühsam und erst mit Hilfe eines dubiosen Tagebuchs beantworten lassen. Es geht dabei um den Blick hinter die Kulissen und in die Abgründe von Verbrechen, die allerdings einen Blick auf die Geschehnisse davor voraussetzen.

Dein Fall klingt ziemlich verzwickt. Was hat dich zu dem Plot inspiriert? Wie bist du dann vorgegangen?

Im Vordergrund stand die Frage, wie Erwachsene mit dem Thema „schwierige Kindheit“ umgehen. Da dem Maximum-Verlag meine Idee zum ersten Teil einer neuen Krimireihe gut gefiel, wir aber nicht an meine Braunagel-Fälle anknüpfen wollten, machte ich mich auf die Suche nach einem passenden Arbeitsumfeld für meine neuen Protagonisten. Mein Freund Heinz Rindlbacher, Polizeihauptkommissar und Chef der Polizei-Inspektion Eichstätt hat vorgeschlagen, mein literarisches Ermittlerteam sozusagen unter seinem Dach arbeiten zu lassen. Wir hatten mehrere schon fast legendäre Kaffee-und-Kuchen-Meetings mit ein paar herrlichen Dialogen zum Thema, die maßgeblich die Anlage und weitere Entwicklung meiner Protagonisten beeinflusst haben. Inzwischen mag ich die „Neuen“ total gern und schreibe ihnen bereits den zweiten Fall auf die literarische Haut. Der erste Fall ist beim Chef der Eichstätter PI gut angekommen: Ich vermute, wir dürfen dort weiter ermitteln, solange sich die Ergebnisse sehen lassen können.

Du bist ein sehr engagiertes Mitglied bei den Mörderischen Schwestern e.V. Was verbindet dich mit den Mörderischen Schwestern?

Die Mörderischen Schwestern sind mir vor vielen Jahren auf der Messe in Leipzig buchstäblich über den Weg gelaufen, und weil mir gefallen hat, was ich da entdeckt hatte, habe ich mich angemeldet und wurde auch sofort aufgenommen. Ich wollte allerdings nicht nur zahlendes Mitglied sein, und habe nach kurzer Zeit zuerst die Organisation der Ladies Crime Nights in Bayern, und dann auch die Aufgabe übernommen, unsere regionale Website zu betreuen. Nach den beiden vergangenen, organisations- und schreibtechnisch eher etwas anstrengenden Jahren macht es jetzt wieder Spaß, Lesungen mit und für meine bayerischen Mit-Schwestern zu organisieren, sie zu mo(r)derieren, gemeinsam unsere Bücher vorzustellen, und mich mit ihnen über Buchprojekte, Ideen oder Erfahrungen auszutauschen, die uns Autorinnen nun mal beschäftigen. Schon dafür lohnt es sich – und nicht nur für mich – eine Mörderische Schwester zu sein. Und ich bin es nach wie vor sehr, sehr gerne.

Zum Autorinnenprofile von Carmen Mayer.

Homepage: https://www.autorin-carmen-mayer.com

Die Fragen stellte Sybille Baecker.

 

Aktuelle Neuerscheinung:

Wenn der Schatten kommt
Carmen Mayer
Maximum Verlag Langwedel
ISBN 978-3-948346-42-3