Drei Fragen an ... Hanna Paulsen

11.03.2022 – Hanna Paulsen schickt in ihren Krimis eine Polizeireporterin an den Tatort, doch sie ist auch in anderen Genres unterwegs. Ob es da auch mal zu Verwechslungen kommt?

Du bist von Haus aus Journalistin und hast diesen Job auch auf die Protagonistin deines Krimis übertragen. Gesa Jansen ist Polizeireporterin. Warst du selbst auch als Polizeireporterin im Einsatz? Wie recherchierst du für deine Krimis und wie viel Realität steckt in der Arbeit deiner Prota?

Ich selbst war nie als Polizeireporterin im Einsatz. Allerdings habe ich ein halbes Jahr bei einer Lokalzeitung gearbeitet und dort einige Artikel über die Polizei und ihre Einsätze geschrieben. Bei dieser Zeitung gab es eine junge, toughe Kollegin, die mir als Vorbild für meine Protagonistin Gesa Jansen diente. Diese Frau wäre gern zur Polizei gegangen, war aber zu klein für eine Bewerbung. In Schleswig-Holstein und in Hamburg müssen Frauen, die in den Polizeidienst wollen, mindestens 1,60 Meter groß sein. Eine blöde Regel, finde ich – und habe das prompt in meinen Büchern thematisiert.

In Gesa Jansens zweitem Fall geht es um einen Feuerteufel. Was hat dich zu der Geschichte inspiriert? Wie hast du dafür recherchiert?

Meine Protagonistin lebt im Alten Land – einer landschaftlich reizvollen Region südlich der Elbe, die für ihre Obstbäume und ihre historischen Fachwerkhäuser bekannt ist. Gerade solche wunderschönen Häuser sind ein beliebtes Ziel für Brandstifter. Deswegen hatte ich schon beim Schreiben des ersten Bands meiner Regionalkrimireihe »Die Polizeireporterin« die Idee, dass es eine Fortsetzung geben sollte, in der ein Feuerteufel eine Rolle spielt. Ich fand den Gedanken reizvoll, die Leser zu überraschen und einen Krimi ausnahmsweise nicht mit einem Mord zu beginnen. Zur Recherche habe ich mir einige Folgen der WDR-Doku »Feuer und Flamme« und TV-Beiträge über die Arbeit von Bandermittlern angesehen.

Unter dem Namen Hanna Paulsen schreibst du Krimis und unter Jana von Bergner Liebesromane. Wie sieht dein Schreiballtag aus? Schreibst du parallel oder nacheinander an deinen Romanen? Ist es dir schon mal passiert, dass du Storys/Plots oder sogar Figuren durcheinandergebracht hast?

Ich habe das große Glück, Vollzeitautorin zu sein, und schreibe täglich ein Kapitel, was etwa zweitausend Wörtern entspricht. Bisher habe ich es immer geschafft, einen Roman nach dem anderen zu verfassen. Was aber passieren kann, ist, dass ich an einer Erstfassung schreibe, während ein anderes Manuskript zur Überarbeitung aus dem Lektorat zurückkommt. Dabei komme ich dann schon mal durcheinander. Neulich stand in einem meiner Liebesromane als Kommentar die Frage, wer denn diese Gesa sei. Da hatte ich doch tatsächlich die Vornamen meiner Protagonistinnen verwechselt. Und da ich auch im Krimi nicht so ganz ohne Romantik auskomme, darf es zwischen Gesa und ihrem Kollegen Björn dezent knistern.

Zum Autorinnenprofil von Hanna Paulsen.

Homepage : https://hannapaulsen.com

Die Fragen stellte Sybille Baecker.

Aktuelle Neuerscheinung:

Feuer im Alten Land
Hanna Paulsen
Edition M
ISBN: 978-2496708905