Drei Fragen an ... Natascha Kippes

15.10.2024 – Natascha Kippes schreibt „Regional-Thriller“. Im Interview gibt sie Einblicke über Ideenfindug, Schreibprozess und Selfpublishing.
Diesen Monat erscheint dein zweiter Saaletal-Thriller "Die Kleinstadtpension". Woher nimmst du deine Inspiration für deine Thriller? Ist das Saaletal so gefährlich?
Um es vorwegzunehmen: Das Saaletal ist alles andere als gefährlich! Die meisten Orte und Schauplätze meiner Geschichten kenne ich seit meiner Kindheit. Seitdem ich schreibe, nehme ich sie jedoch anders wahr. Wenn ich mir dann eine fertige Szene durchlese, bin ich jedes Mal überrascht, was meine Heimat alles zu bieten hat. Ich decke durch meine Bücher sozusagen ganz neue Seiten auf. Lachend erinnere ich mich an einen Ausflug zu einer Kapelle im Wald zurück. Diesen besonderen Ort habe ich in meinem ersten Buch eingebaut. Ich habe mir hier eine spannende Szene vorgestellt und selbst die Flucht ergriffen, als es heftig zu donnern angefangen hat. Meine eigenen Gedanken haben mir einen riesigen Schrecken eingejagt. Dementsprechend leicht fiel es mir damals, die Gefühle auf meine Hauptprotagonistin zu übertragen.
Wie entsteht ein neues Buch bei dir? Hast du die Geschichte von Anfang an vollständig im Kopf oder entwickelt sich die Story beim Schreiben?
Das Schreiben beschränkt sich meistens aufs Wochenende, weil ich unter der Woche einem Vollzeitjob nachgehe. Schreiben ist für mich Entspannung, sodass ich mich gerne in meiner Freizeit in mein neues Projekt stürze. Über die Hauptcharaktere bin ich mir relativ schnell im Klaren. Diese arbeite ich genauestens aus und kenne sie wie meine besten Freunde. Darüber hinaus plotte ich die Grundidee. Ich kenne einzelne Stationen und Ereignisse. Wie mein Hauptcharakter dann zu diesen einzelnen Etappen gelangt, überlasse ich meistens meiner Kreativität. Das Vordefinieren jeder einzelnen Szene würde mich in meiner geistigen Freiheit zu sehr einschränken. Mit dieser Methode habe ich mich noch nie in eine Sackgasse „geschrieben“.
Du veröffentlichst als Selfpublisherin. Warum hast du dich für diesen Weg entschieden? Welche Vorteile siehst du für dich als Autorin? Welchen Herausforderungen hast du dich stellen müssen?
Bei meinem ersten Buch habe ich überlegt, ob ich das Manuskript bei einem Verlag einreichen soll. Doch die Angst, mein „Baby“ in andere Hände geben zu müssen, hat mich davon abgehalten. Ich wollte selbst über das Cover und den Inhalt bestimmen, weswegen ich beim Selfpublishing gelandet bin. Ich behalte dadurch alle Zügel selbst in der Hand, muss mich aber auch um alles alleine kümmern. Sprich, nach der Beendigung meines Manuskripts geht es meistens erst richtig los. Cover bestellen, Buchsatz anfertigen, Marketing etc. Das alles zu organisieren kostet Zeit, die ich jedoch gerne investiere. Gerade hier kann ich meiner Kreativität ebenfalls freien Lauf lassen. Außerdem kann ich dazu beitragen, dass das Selfpublishing an Ansehen gewinnt – immerhin wächst die Sparte an freien Autoren und Autorinnen kontinuierlich. Ich möchte nicht ausschließen, dass ich mich nicht doch einmal für einen Verlag entscheide, auch wenn für mich momentan nur das Selfpublishing in Frage kommt.
Zum Autorinnenprofil von Natascha Kippes.
Instagram: nataschakippes_autorin
Die Fragen stellte Sybille Baecker.

Aktuelle Neuerscheinung:
Die Kleinstadtpension
Natascha Kippes
Selfpublishing
978-3-7592-4599-1