Drei Fragen an ... Maria Stich

23.09.2022 – Die Krimis von Maria Stich entstehen in Teamarbeit mit ihrem Bruder Wolfgang Grund. Wie das funktioniert, verrät sie im Interview.

Gerade ist mit "Goldrausch auf der Alb" dein dritter Kriminalroman erschienen, den du auch dieses Mal zusammen mit deinem Bruder geschrieben hast. Wie schreibt man zu zweit einen Krimi?

It´s magic, ja so könnte man das Bruder/Schwesterverhältnis bezeichnen. Zwei kreative Oberpfälzer Originale treffen sich im Gespräch - wir schmieden unsere Plots ausschließlich am Telefon - und brainstormen, was das Zeug hält. Kommissar Wotan Wilde mit Team und Reporterin Eva Witten stehen Tag und Nacht in Tübingen und drum herum in den Startlöchern. Mein Bruder, Ingenieur im Ruhestand, ist der Experte für detaillierte Timelines, Schießereien und Verhöre. Ich, Lehrerin im Ruhestand, bin für modische Details, Familienszenen und skurrile Situationen zuständig.

In dem Krimi geht es um Grabräuber. Höhlen und Keltengräber spielen eine Rolle. Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Die Schwäbische Alb ist seit Jahren unser bevorzugtes Freizeitrevier. Besonders beim Wandern kommen die kreativen Ideen, wenn der Geist frei schwingen kann. Nach dem Besuch des Keltenmuseums bei der Heuneburg hat es Klick gemacht. Was liegt da näher, als Professor Dr. Magnus Maria Feinäugle von der Uni Tübingen zusammen mit der grenzenlos neugierigen Reporterin durch eine Karsthöhle irren zu lassen? Die ganze Palette menschlicher Abgründe von Spielsucht, Geldgier und Geltungsdrang sind im Krimi vertreten. Selbstverständlich kommen die kleinen Marotten der Protagonisten nicht zu kurz und für den Schmunzelfaktor ist ausreichend gesorgt.

Warum hast du dich ausgerechnet für das Krimigenre entschieden? Und was machst du, wenn du gerade keinen Krimi schreibst?

Seit meiner Kindheit bin ich begeisterte Leserin. Die Abenteuerbücher von Enid Blyton mit den fünf Spürnasen habe ich verschlungen. Sie waren der Einstieg in die Sucht. Noch bis heute lese ich mich kreuz und quer durch internationale und regionale Krimis. Was gibt es Schöneres, als einen wohligen Nervenkitzel, wenn man dabei gemütlich auf dem Sofa sitzt? Zudem musste ich meine überquellende Kreativität kanalisieren, die im Ruhestand brach lag.
Wenn ich keine Krimis schreibe, bin ich wie eine echte Graugansmutter auf Stimmfühlung mit meiner Familie. Ich reise durch die Welt, koche regional und saisonal, lauere den   Schnecken in meinem Garten auf, fotografiere was mir vor die Linse kommt und bin ständig auf dem Beobachtungsposten um neue Plots zu entwickeln.

Homepage: tucan-autorenteam.de

Die Fragen stellte Sybille Baecker.

Aktuelle Neuerscheinung:

Goldrausch auf der Alb
Verlag: Oertel+Spörer
ISBN  978-3-96555-116-9