Drei Fragen an ... Jennifer Wind

22.04.2022 - Jennifer B. Wind ist Autorin, Autorencoach und Netzwerkerin. Im Interview gibt sie Einblicke in ihre vielfältigen Projekte.

Vor Kurzem erschien die Krimianthologie „Einmal kurz die Welt retten“. Du bist die Herausgeberin dieser Kurzkrimisammlung. Worum geht es und was hat dich zu diesem Projekt inspiriert?

Seit meinem zwölften Lebensjahr bin ich dem Tier- und Umweltschutz verbunden. Viele Jahre schlummerte die Idee zu dieser Anthologie schon in meinen Gedanken, Schubladen und Rechnern, aber vor allem in meinem Herzen. Lange blieb dieses Herzensprojekt ein Wunschtraum, bis ich mich endlich entschlossen habe, an einen Verlag meines Vertrauens heranzutreten, und das mitten in einer Krise. Für mich war das so ein „Wenn nicht jetzt, dann nie“-Moment. Ich wollte keinen Tag mehr länger warten. Umso mehr freue ich mich, dass das Team vom Gmeiner Verlag mich von Anfang an voller Tatendrang unterstützt hat. Die Autorinnen und Autoren sind alle dem Thema stark verbunden, was mir sehr wichtig war, bei der Auswahl.
Manche Menschen erreicht man durch fiktive Geschichten in denen reale Themen verwoben sind, viel besser als durch Sachbücher. Deshalb gab es früher Märchen und Fabeln. Geschichten eben, die unterhalten aber auch zum Nachdenken anregen und einen Diskussionsanstoß geben.

Man kennt dich als Thriller-Autorin. Mit deinem Debüt „Als Gott schlief“ bist du auf den Bestsellerlisten gelandet. Im letzten Jahr erschien mit „Wenn der Teufel erwacht“ ein zweiter Band mit denselben Protagonisten. War eine Fortsetzung geplant? Worum geht es im zweiten Fall?

Die Fortsetzung erschien bereits 2016 in einem anderen Verlag. Aus verschiedensten Gründen erschien Band 3 dann nicht mehr dort. Also habe ich erstmal andere Bücher geschrieben, zum Beispiel die Serie mit Richard Schwarz, die auch auf der Bild Bestsellerliste landete. Mittlerweile sind Jutta Stern und Tom Neumann wieder zu Dotbooks zurückgekehrt. Der zweite Fall „Wenn der Teufel erwacht“ ist wieder ein True Crime Fakt Fiktion Fall. Darin gibt es nicht nur einen speziellen Mordfall, bei dem zwei Tote im Kofferraum eines Autos gefunden werden, zudem ist die Geschichte einer Flüchtlingsfamilie verwoben, die auf zwei verschiedenen Wegen (einmal übers Mittelmeer, einmal auf der Balkanroute) Richtung Österreich flieht. Die Leser*innen erleben hautnah mit, was die Familie durchmacht. Am Ende werden alle Stränge zu einer spannenden Auflösung zusammengeführt. Angesichts des momentanen Weltgeschehens ist dieses Buch leider wieder sehr aktuell. Band 3 erscheint im Herbst 2022.

Du bist auch Mitglied in zahlreichen Autor*innen-Netzwerken. Welche Vorteile siehst du darin, in einem Netzwerk zu sein? Was bedeuten die Mörderischen Schwestern für dich?

Ich bin eine leidenschaftliche Netzwerkerin und finde es wichtig, sich gegenseitig zu unterstützen und zu fördern. Das Schreiben ist eine einsame Tätigkeit, bei der man Stunden allein vor dem Bildschirm verbringt. Ein Netzwerk mit Kolleginnen und Kollegen, die diese Arbeit kennen, ist einfach schön, denn Partner, Familie oder Freunde können diese oft nicht so gut nachempfinden. Sehr gern gebe ich mein Wissen und meine Erfahrung auch weiter, darum war ich Mentorin bei den Mörderischen Schwestern und arbeite als Autorencoach. Wenn man sich auf Buchmessen oder auf der Criminale mit Kolleginnen und Kollegen zum Plaudern trifft ist das sehr schön. Die Mörderischen Schwestern waren das erste Netzwerk, dem ich beigetreten bin, da ich es immer schon wichtig fand, Frauen, egal in welchen Bereichen, mehr zu fördern und zu unterstützen. Ich habe mich jahrelang ehrenamtlich eingebracht und freue mich viele Gleichgesinnte kennengelernt zu haben. Mit einigen habe ich auch schon zusammengearbeitet.

Zum Autorinnenprofil von Jennifer B. Wind.

Homepage: www.jennifer-b-wind.com

Die Fragen stellte Sybille Baecker.

Aktuelle Veröffentlichung:
Einmal kurz die Welt retten
Hrsg. Jennifer B. Wind
Gmeiner Verlag
ISBN: 978-3839201282