(Foto: copyright by Jennifer B. Wind)

Sisters in Crime German Chapter 1996 bis 2006

 Der internationale Verband Sisters in Crime, Inc., hat seinen Sitz in den USA. Er wurde 1986 von Sara Paretsky, Charlotte MacLeod und anderen Autorinnen gegründet, um der Diskriminierung von Frauen im Krimigenre entgegenzuwirken und Verlage und Öffentlichkeit auf den Beitrag von Frauen aufmerksam zu machen. Inzwischen gehören dem Verband weltweit mehr als 3.000 Mitglieder an, die in mehr als 50 Untergruppen (Chapters) organisiert sind.

 Das deutschsprachige Sisters in Crime German Chapter wurde am 3. Februar 1996 gegründet. Auf Initiative von Anneli von Könemann und Tatjana Kruse trafen sich interessierte Krimifans und junge Autorinnen in der Frankfurter Krimibuchhandlung "Die Wendeltreppe". Bereits zum Jahresende gab es 23 Mitglieder.

Anneli von Könemann war die erste Präsidentin und gab auch von April 1996 bis März 1997 den Newsletter "German Chapter News" heraus. Von Juli bis Dezember 1997 übernahm Helene Dumitriu die Redaktion. In den ersten beiden Jahren gab es jeweils drei Ausgaben.

Die deutschsprachigen Sisters trafen sich 1996 und 1997 zur Vollversammlung während der Frankfurter Buchmesse. 1997 - inzwischen gab es bereits 40 Mitglieder - wurde dort Karin Tränkner zur Präsidentin gewählt und Andrea C. Busch zur Vizepräsidentin. Zusammen mit Almuth Heuner übernahmen die beiden auch die Redaktion des Newsletters, der ab Juli 1998 "Rigor Mortadella" hieß.

 Ab 1998 fand die Vollversammlung des German Chapter, inzwischen mit dem Beinamen Mörderische Schwestern, während der Criminale statt (1998 in Berlin). In diesem Jahr erschien auch der erste Kurzkrimiband, der nur Originalstorys von Sisters (international) enthielt.

Ab Anfang 1999 unterhielten die Mörderischen Schwestern auch eine eigene Website im Internet, eingerichtet und betreut von Lore Allerheiligen. Im März bildete sich die erste Regionalgruppe in Frankfurt am Main. Auf der Vollversammlung in Daun wurde Almuth Heuner zur Präsidentin gewählt, mit Andrea C. Busch erneut als Vizepräsidentin und Karin Tränkner im neu eingerichteten Amt der Schatzmeisterin. Auf der VV wurden weitere Regionalgruppen angeregt, und ab Juni trafen sich auch die Region Nord, ab September die Region West. Für den Newsletter, dessen Name in "Mordio" geändert wurde, fand sich ein neues Redaktionsteam aus Ulrike Rudolph, Kirsten Nutto, Ursula Brummack und Michaela Küpper. Dazu erschienen erstmals die Adressliste und das Werkverzeichnis der Mörderischen Schwestern, von Sabine Deitmer "1a Leichen" getauft und zusammengestellt von Almuth Heuner. Ein zweiter Kurzkrimiband mit Originalstorys von Sisters weltweit kam heraus. Durch eine neue Vereinbarung mit SinC, Inc., war es außerdem nun möglich, als Mitglied im German Chapter gleichzeitig assoziiertes Mitglied im internationalen Verband zu sein, ohne einen weiteren Beitrag in die USA zu entrichten. Ende des Jahres gab es etwa 80 Mörderische Schwestern.

Im Februar 2000 formierte sich die Regionalgruppe Stuttgart. Kurz darauf konnte das 100. Mitglied im German Chapter begrüßt werden. Überregional kommunizierten die Mörderischen Schwestern nun auch per Mailingliste. Die Vollversammlung fand während der Criminale in Essen statt. Ab Juli 2000 traf sich auch in München eine Regionalgruppe. Aktualisierte Auflagen von Adressheft und "1a Leichen" kamen als Printfassung heraus. Mehrere Kurzkrimibände mit Originalstorys von deutschsprachigen Sisters wurden veröffentlicht, ein seitdem schnell wachsender Trend. Am Jahresende gab es 143 Mitglieder.

2001 wurde im Internet von Daniela Gebert ein Diskussionsforum eingerichtet, das die Mailingliste ablöste. Erstmals traf sich die neue Regionalgruppe Berlin. Auf der Vollversammlung in Mosbach wurden Susanne Mischke als Präsidentin, Jutta Motz als Vizepräsidentin und Ursula Brummack (bereits kommissarisch tätig) als Schatzmeisterin gewählt. Die Website wurde von Daniela Gebert neu gestaltet. Adressheft und "1a Leichen" erschienen in aktualisierter Printfassung. Die Mitgliederzahl bewegte sich Ende des Jahres um 210.

"Mordio" erschien 2002 nur elektronisch, wie auch "1a Leichen" (auf der Website) und die Adressliste. Der Vorstand wurde auf der Vollversammlung in München wiedergewählt. In Wien traf sich erstmals die "Regionalgruppe" Österreich. Die Anzahl der Mörderischen Schwestern hielt sich sich bei etwa 210.

Auf der Vollversammlung im Westerwald 2003 wurde der Vorstand erneut wiedergewählt. Ab Oktober erschien "Mordio" wieder als Printausgabe, redaktionell und technisch betreut von Georgia Stöckmann, Sabine Hartmann und Barbara Feger. Erstmals präsentierten sich die Sisters in Crime German Chapter auf der Frankfurter Buchmesse. Im November gründete sich die "Regionalgruppe" Schweiz in Zürich. Zum Jahresende erreichte die Mitgliederzahl fast 230.

2004 wurde der Vorstand auf der Vollversammlung am Niederrhein noch einmal wiedergewählt. Im Sommer gestaltete Almuth Heuner gemeinsam mit einer professionellen Mediadesignerin die Website neu. Statt des Diskussionsforums wurde eine neue Mailinglist eingerichtet. Ab Herbst traf sich die Regionalgruppe Sachsen. Wieder stellten sich die Mörderischen Schwestern auf der Frankfurter Buchmesse der Öffentlichkeit. Ende des Jahres hatte das German Chapter knapp 230 Mitglieder.

Im Frühjahr 2005 wurde die Website um einen Bereich nur für Mitglieder erweitert. Auf der Vollversammlung während der Criminale im Hochsauerland wurde Beatrix M. Kramlovsky zur neuen Präsidentin der Mörderischen Schwestern gewählt, Vizepräsidentin Jutta Motz in ihrem Amt bestätigt und zur neuen Schatzmeisterin Sabine Dreyer gewählt. Als Pressefrauen für die Sisters in Crime German Chapter stellen sich Gisa Klönne und Heidi Rehn zur Verfügung. Während der Frankfurter Buchmesse schilderten die Mörderischen Schwestern in einem Podiumsgespräch Aspekte ihres Lebens als Krimiautorin und als Sister in Crime. Zum Jahresende gab es mehr als 260 Mitglieder.

Das zehnjährige Bestehen der Mörderischen Schwestern wurde im März 2006 mit einem langen kriminellen Jubel-Wochenende in Köln gefeiert. Neben Lesungen für die Öffentlichkeit gab es interne Workshops zur Weiterbildung und ein Gala-Dinner mit abwechslungsreichem Programm. Fast hundert deutschsprachige Sisters nutzten die Gelegenheit zum Kennenlernen und Austausch. Auf der Vollversammlung wurden Beatrix M. Kramlovsky, Jutta Motz und Sabine Dreyer in ihren Ämtern bestätigt. Gleichzeitig wurde beschlossen, die Vollversammlungen fortan in diesem Rahmen weiterzuführen. Auf der Criminale in Koblenz stellten die Mörderischen Schwestern in einer großen, ungewöhnlich gestalteten Lesung die Bandbreite aktueller deutschsprachiger Krimiliteratur von Frauen vor. Im Laufe des Jahres tauschten sich Präsidentin und Vizepräsidentin auf zahlreichen Reisen und Kongressen mit anderen europäischen Krimi- und SchriftstellerInnenverbänden aus. Angeregt durch Beatrix M. Kramlovsky wurde im Herbst ein verbandsinternes Mentoringprogramm gestartet. Mit einem neuen, eigenen Logo wurde die Identität und der Zusammenhalt der Mörderischen Schwestern als deutschsprachige Europäerinnen unterstrichen, der Name „Sisters in Crime German Chapter“ wurde nunmehr als Beiname geführt. Für die Redaktion von „Mordio“ fand sich im Dezember ein neues Team zusammen. Zum Jahreswechsel gab es genau 300 Mitglieder.